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Durch das Nachlassen der Muskelanspannung während des Schlafes fällt bei manchen Menschen der Zungengrund zurück. Die oberen Atemwege werden so eng, dass sie nicht genügend Luft bekommen. Der Patient muss sich selbst aufwecken um die Sauerstoffzufuhr des Körpers zu sichern. Er atmet wenige Male kräftig durch und noch bevor er bewusst wach wird schläft er wieder ein. Dieser Kreislauf wird bei der Schlafapnoe zum Teil viele Male durchlaufen. Der Schlaf wird zerstückelt und nicht mehr erholsam.
Die Zerstücklung des Schlafes führt zu einer Tagesmüdigkeit und damit zu einem direkten Verlust an Lebensqualität. Durch vermehrte Müdigkeit besteht weiterhin auch eine deutlich erhöhte Unfallgefahr.
Weiterhin kann die Schlafapnoe für Beschwerden wie Depressionen, Stimmungsschwankungen, morgendliche Kopfschmerzen oder auch Impotenz mitverantwortlich sein. Für Menschen mit schwerem Schlafapnoesyndrom (mehr als 30 Atempausen pro Stunde) wurde eine deutliche Verkürzung der Lebenserwartung nachgewiesen. Die Belastung des Kreislaufsystems kann zu behandlungsbedürftigen Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck führen. Weiterhin wurde vermehrt Herzinfarkte und Schlaganfälle beobachtet.
Ein leichtes Schlafapnoesydrom kann durch Allgemeinmaßnahmen behandelt werden. Im Vordergrund stehen hier die Gewichtsnormalisierung sowie das Meiden von Alkohol zur Nacht. Eine gesunde Lebensweise mit ausreichend körperlicher Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung, wenig oder gar keinem Alkohol, Nikotinverzicht, ist die Grundlage für erholsamen Schlaf. Dazu gehört auch die richtige Schlafhygiene, also Maßnahmen, die für ruhigere Nächte sorgen.
Gibt es konkrete Auslöser für anhaltende Schlafstörungen, wie zum Beispiel Stress, Burnout-Syndrom, sowie psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Ängste, gehören Verhaltenstherapien und autogenes Training zu den Behandlungsmöglichkeiten.
Sprechen Sie Ihre Hausarzt / Ihre Hausärztin gerne darauf an. Der Hausarzt ist der Arzt, der Sie am besten kennt und Ihnen dabei hilft abzuschätzen, ob Sie gefährdet für die Schlafapnoe sind. Hier können auch andere Ursachen für eine Tagesmüdigkeit (z. B. Blutarmut, schlecht eingestellter Diabetes mellitus, Hormonerkrankungen) ausgeschlossen werden.
Wenn es einen ausreichenden Hinweis auf eine Schlafapnoe gibt, überweist Sie der Hausarzt zum Lungenfacharzt. Hier kann durch eine ambulante nächtliche Untersuchung (Polygraphie) der Verdacht auf eine Schlafapnoe erhärtet werden.
Bei ausreichendem Verdacht auf eine Schlafapnoe ist der Lungenfacharzt berechtigt, eine Einweisung in ein Schlaflabor auszustellen. Hier kann innerhalb von zwei bis drei Nächten die Schlafapnoe definitiv diagnostiziert und behandelt werden.
Die schwerer ausgeprägte Schlafapnoe wird durch eine nächtliche Maskenbeatmung (CPAP-Therapie) effektiv behandelt. Hier sorgt ein Überdruck für eine Schienung der oberen Atemwegen. Für diese Therapieform wurde sowohl eine Besserung der Lebensqualität als auch eine Verringerung der Komplikationen der Schlafapnoe nachgewiesen. Weitere Therapieformen (Medikamente, Operationen, Gebissschienen) können im Einzelfall sinnvoll sein.
Folgende Messwerte, Körperfunktionen und Aktivitäten werden im Schlaflabor aufgezeichnet:
- Hirnströme (EEG), sie liefern Informationen zu Traumschlaf und Schlaftiefe
- Augenbewegungen, geben ebenfalls Aufschluss über Traumschlaf und Schlaftiefe
- Herzfrequenz und Herzrhythmus (EKG)
- Sauerstoffgehalt des Blutes
- Atemfluss an Mund und Nase
- Schnarchgeräusche
- Atembewegungen des Brustkorbs und des Bauches
- Muskelspannung des Kinns
- Beinbewegungen
- Körperlage
Um Verhaltensauffälligkeiten im Schlaf zu entdecken und in die Analyse mit einzubeziehen, werden Patienten im Schlaflabor mit einer Infrarot-Videokamera und einem Mikrofon überwacht.